Europa LV

 
 

 

Die Trägerrakete Europa wurde als Gemeinschaftsprojekt der in der ESRO (European Space Research Organisation) vertretenen europäischen Länder von der ELDO (European Launcher Development Organisation) zwischen 1962 und 1968 entwickelt. Großbritannien brachte als Grundstufe die ausgemusterte ICBM Blue Streak ein. Frankreich stellte als zweite Stufe ihre Coralie zur Verfügung, die aus der Höhenrakete Veronique hervorgegangen war. Deutschland entwickelte die dritte Stufe Astris. Italien baute die Nutzlastverkleidung. Belgien und Holland waren für das Lenk- und Telemetriesystem zuständig.
Die Europa- I war in technischer Hinsicht keine moderne Entwicklung. Die Zelle der ersten Stufe war so ausgeführt, daß die 0,5 mm starken Stahlblechwandungen der Treibstoffbehälter gleichzeitig die Außenhülle der Rakete bildeten. Zur Gewährleistung der Stabilität mußten die Tanks unter Innendruck gehalten werden. Die dritte Stufe Astris 1 bestand aus einem nahezu kugelförmigen Treibstofftank, dem kardanisch aufgehängten Triebwerk und zwei Steuerdüsen. Sie wurde bei ERNO Raumfahrttechnik in Bremen entwickelt und gebaut. Nach mehr oder weniger erfolgreichen 7 ballistischen Testflügen, wurde am 30.11.1968 der erste Start einer kompletten Europa-I von Woomera (Australien) durchgeführt. Es wurde ein Fehlschlag wie auch alle weiteren Starts danach ( F9 und F10).
Am 05.11.1971 wurde noch ein Start (F11) mit einer Europa-II vom neuen Startplatz Kourou versucht, der jedoch ebenfalls mißlang. Die Europa-II unterschied sich von der Version I durch eine zusätzliche vierte Stufe (SEP P0.7), die in der Nutzlastbucht integriert war und die verbesserte Astris 2. Die Nutzlastkapazität der Trägerrakete war auf GTO 0,20 t beschränkt.
Nach dem Mißerfolg mit der Europa-II setzten sich die mit dem Ausstieg Großbritaniens Ende 1970 begonnenen Auflösungserscheinungen in der ELDO fort. Die Projekte Europa-II und III wurden schließlich im April 1973 aufgegeben. Die ELDO löst sich am 25.05.1973 auf. Die ERSO ging in die am 31.05.1975 neu gegründete ESA (European Space Agency) auf.


The three-stage launcher, named ELDO-A later
Europa-I, was to measure 31.7 m in length and to weigh 106 tons. The first stage, Blue Streak built by Hawker Siddeley Dynamics, measured 18.4 m in length and 3.05 m in diameter and weighed 89 t including 82 t of propellants (LOX and kerosene). It was propelled by two Rolls-Royce RZ.2 engines, developing 735 kN each at sea level (836 kN in vacuum). The Coralie second stage was built by the LRBA and Nord Aviation. It was 5.50 m long and 2 m in diameter, weighed 12 t and carried 9.8 t of storable propellants (N2O4 and UDMH). Its four-chambered engine Vexin- A developed 275 kN. The third stage Astris 1, built by MBB and ERNO, had the same diameter and was 3.82 m long. It weighed 3.4 t including 2.8 t of storable propellants (N2O4 and Aerozin50). Its propulsion was ensured by a main engine and two verniers giving a total thrust of 23 kN.
The four-stage launcher
Europa-II comprised a perigee kick stage SEP P0.7, named PAS (Perigee-Apogee System), 2.02 m in length and 0.73 m in diameter. It weighed 807 kg including 685 kg of Isolane propellant, and its engine developed 41.2 kN. The qualification of the launcher was considered with two flights (F11 and F12). In fact, Europa-II was fired only once (F11), November 5, 1971 from Kourou. An inertial guidance malfunction was at the origin of this new and last failure.